FRISCH AUF! unterliegt im Pokal nach großem Kampf

DHB-Pokal Achtelfinale

Rhein-Neckar Löwen - FRISCH AUF! 36:34 n.V. (14:16; 29:29)

FRISCH AUF! erwischte einen tollen Start in das Pokal-Achtelfinale bei den Rhein-Neckar-Löwen. Tim Kneule, der nach seiner genähten Platzwunde aus dem Stuttgart-Spiel mit einem großen Pflaster auf der Stirn antrat, markierte den ersten Treffer der Begegnung. Die Grün-Weißen, die aufgrund eines Muskelfaserrisses auf Ivan Sliskovic verzichten mussten, waren sofort im Spiel, während die Gastgeber unerwartet viele Fehler machten. Schon nach fünf Minuten war FRISCH AUF! auf 1:5 enteilt. Erst Nationalspieler Uwe Gensheimer stoppte diesen Trend mit seinem Treffer zum 2:5. FRISCH AUF! blieb aber vor allem im Angriff sehr effizient und Urh Kastelic parierte einen ersten Siebenmeter gegen Uwe Gensheimer. Die Gästeführung pendelte zwischen drei und vier Treffern Abstand und FRISCH AUF! traf von allen Positionen. Nach dem 6:10-Treffer von Sebastian Heymann nahm der neue RNL-Coach Kristjan Andresson seine erste Auszeit (15.) und wechselte im Tor von Mikael Appelgren auf Andreas Palicka. Jetzt kam der FRISCH AUF!-Angriff etwas außer Tritt und die RNL konnten auf 9:10 verkürzen. FRISCH AUF! wahrte aber immerhin seine Führung, auch weil Urh Kastelic mehrfach zur Stelle war und auch einen zweiten Gensheimer-Siebenmeter parierte. Schöne FRISCH AUF!-Spielzüge endete mehrfach bei Rechtsaußen Tim Sörensen, der sicher verwandelte. In die Pause ging es mit einer verdienten 14:16-Führung für FRISCH AUF!, aber die RNL hatten sich spürbar stabilisiert, wozu auch die Einwechslung von Routinier Alexander Petersson beigetragen hatte.

FRISCH AUF! startete auch in die 2. Halbzeit mit stabilem Spielvortrag. Zunächst konnte man die Zwei-Tore-Führung durch Treffer von Kresimir Kozina wahren. Nach einer Parade von Urh Kastelic traf Sebastian Heymann im Tempogegenstoß zum 17:20. Mit einer weiteren ersten Welle baute Tim Kneule die Führung auf 17:21 aus. Nach einer Auszeit der Gastgeber kam aber mehr Druck ins Spiel der RNL. FRISCH AUF! vergab einige freie Wurfchancen. Die Gastgeber konnten jetzt Tor um Tor aufholen. Linksaußen Uwe Gensheimer gelang schließlich in der 45. Spielminute der 22:22-Ausgleich. Josip Peric brachte FRISCH AUF! noch einmal mit 22:23 in Führung, aber danach zog RNL-Keeper Andreas Palicka den FRISCH AUF!-Schützen mit seinen freien Paraden den Zahn. Andy Schmid markierte in der 51. Spielminute die erste Führung für die Löwen. Die Gastgeber konnten diese Führung bis zum 26:23 (54.) ausbauen. Dann aber kam FRISCH AUF! dank einer Energieleistung ins Spiel zurück. Marcel Schiller und Tim Sörensen verkürzten und nach einer tollen Parade von Daniel Rebmann gegen Jannik Kohlbacher traf Marcel Schiller zum 27:27. Dabei profitierten die Grün-Weißen von einer Überzahl nach Wechselfehler von Gedeon Guardiola. Die Löwen legten nun stets vor, zumeist über Spielmacher Andy Schmid. FRISCH AUF! glich aber auch zweimal aus, wobei Nicolai Theilinger der 29:29-Ausgleich in der Schlusssekunde gelang. Die Verlängerung musste entscheiden.

In der Verlängerung übernahm Andy Schmid noch mehr Verantwortung und er schloss die Angriffe entweder selbst ab oder stellte auf Jannik Kohlbacher am Kreis. Dies brachte den RNL eine 33:31-Führung zum Seitenwechsel der Verlängerung. FRISCH AUF! verkürzte noch einmal durch Nicolai Theilinger auf 33:32 (66.). Die Grün-Weißen riskierten jetzt sehr viel und hatten dabei bei einigen guten Aktionen kein Glück, während die Rhein-Neckar Löwen das Spiel inzwischen über ihre Routiniers bestimmten und am Ende mit einem 36:34-Sieg nach Verlängerung in das Viertelfinale des DHB-Pokals einziehen. FRISCH AUF! wurde für sein sehr gutes Spiel leider nicht belohnt, kann die SAP Arena nach einer weiteren Leistungssteigerung gegenüber dem Stuttgart-Spiel aber erhobenen Hauptes verlassen.

FRISCH AUF!-Trainer Hartmut Mayerhoffer: „Glückwunsch an die Löwen. Das war heute ein absoluter Pokalfight. Wir sind natürlich sehr enttäuscht über das Ergebnis. Aber wir sind sehr zufrieden mit unserer Leistung. Sowohl kämpferisch als auch vom spielerischen Niveau. Am Ende entscheidet wohl vor allem die überragende Spielführung von Andy Schmid. Uns haben am Ende auch ein wenig die Körner gefehlt. Aber wir haben über 70 Minuten sehr gut dagegengehalten.“

RNL: Appelgren (1.-15.); Palicka (15.-60.); Schmid 10/1, Gensheimer 4/1, Kirkelökke 2, Lagarde, Tollbring, Abutovic, Mensah Larsen, Fäth, Groetzki 6, Guardiola 1, Petersson 5, Nielsen 1, Ganz, Kohlbacher 7.

FRISCH AUF!: Kastelic (1.-48.; 63.-70.), Rebmann (48.-63.); Theilinger 3, Kneule 3, Heymann 6, Bagersted, Peric 2, Sörensen 5, Schiller 7/1, Rentschler (ne.), Predragovic (ne.), Erifopoulos (ne.), Hermann (ne.), Zelenovic 2, Kozina 6.

Strafen: 8/4.

Zuschauer: 3753.

Schiedsrichter: Blümel / Loppaschewski.