Die frühe Göppinger Europapokal-Geschichte

Nachdem FRISCH AUF! erneut in das Viertelfinale des EHF-Cups eingezogen ist, übrigens schon zum vierten Mal in Folge, ist es einmal an der Zeit, die frühere Europapokal-Geschichte von Frisch Auf Göppingen zu beleuchten. Die weitläufig bekannten Informationen ranken sich nämlich immer nur um die Jahre 1960 und 1962, in denen Frisch Auf jeweils den Europapokalsieg der Landesmeister erringen konnte. Der 1956 eingeführte Europapokal wurde bis Mitte der Siebziger Jahre als einziger Wettbewerb im europäischen Vereins-Handball durchgeführt. Erst dann kam der Pokalsieger-Wettbewerb dazu und Anfang der 80er Jahre schließlich der EHF-Cup (zunächst allerdings als IHF-Cup). Frisch Auf konnte sich insgesamt sieben Mal für diesen Europapokal der Landesmeister qualifizieren und die letzte Teilnahme, die eine Folge des letztmaligen Gewinns der Deutschen Meisterschaft 1972 war, datiert aus der Saison 1972/73.

Begonnen hat die Europapokal-Historie von Frisch Auf 1958/59. In dieser EC-Saison marschierte Frisch Auf mit 3 Heimsiegen gegen Hengelo (NED), St. Gallen (SUI) und Dinamo Bukarest (ROM) ins Finale und unterlag dort Redbergslid Göteborg (SWE) in Paris mit 13:18. Schon in der Saison 1959/60 gelang der erste Triumph, nachdem man Helsinki (FIN), Aalsmeer (NED) und erneut Bukarest überwunden hatte. Dieses Mal gewann Frisch Auf in Paris gegen Aarhus (DEN) 18:13. Übrigens wurden die Runden in diesen ersten Jahren nicht in Hin- und Rückspiel ausgetragen, sondern nur in einem Spiel. Zudem wurde in Jahren einer WM kein Europapokal ausgetragen bzw. vergeben (1958, 1961, 1964, 1969). Nach dem Pausenjahr 1961 war es 1962 erneut Frisch Auf, das im Finale Partizan Belgrad (YUG) mit 13:11 besiegen konnte. Gegner in den vorhergegangenen Runden waren die Mannschaften aus Flemalle (BEL), Joinville (FRA) und Dukla Prag (CZE).

Nicht mehr so parat haben viele Frisch Auf-Fans aber die dann folgenden Europapokal-Teilnahmen. In der Saison 1962/63 marschierte Frisch Auf mit Siegen gegen Flemalle und Atletico Madrid ins Halbfinale, unterlag dort aber Dukla Prag deutlich. Inzwischen wurden die Partien in Hin- und Rückspiel ausgetragen. In der Saison 1965/66 kam das Aus, erneut gegen Dukla Prag, schon in der 2. Runde. In der Saison 1970/71 gelang in der ersten Runde das Weiterkommen über Gdansk (POL), in der 2. Runde war aber im innerdeutschen Duell gegen Gummersbach Endstation, denn der VfL gewann zu Hause klar und konnte auch im Schwabenland mit 13:12 siegen.

Die letztmalige Teilnahme am Europapokal der Landesmeister datiert aus der Saison 1972/73. Zunächst gab es klare Siege gegen Verona (ITA) und Basel (SUI). Und auch im Viertelfinale reiste man frohen Mutes zum Viertelfinal-Rückspiel ins schwedische Stockholm, nachdem man das Hinspiel zu Hause gegen Hellas Stockholm mit 19:13 klar gewonnen hatte. Allerdings rechnete man dabei nicht mit Schiedsrichtern aus der damaligen DDR, die mit einer Siebenmeterflut für das schwedische Team dafür sorgten, dass Frisch Auf 13:21 verlor und damit überraschend aus dem Wettbewerb ausscheiden musste. In den Folgejahren gelang keine weitere Qualifikation mehr für europäische Wettbewerbe, auch wenn Frisch Auf Anfang der achtziger Jahren zweimal knapp dran war an einer Teilnahme am IHF-Cup.

Terminhinweis:

Das Viertelfinal-Heimspiel im aktuellen EHF-Cup gegen Branik Maribor trägt FRISCH AUF! am Samstag, den 27.04.13 aus.