Michael Roll ist nicht nur treuer Sponsor sondern auch FRISCH AUF!-Fan durch und durch. Mit der ECHO-Redaktion spricht er über seine erste Berührung mit Handball, seine Reise durch die Türkei und den immer noch bestehenden Kontakt zu ehemaligen Spielern.
Hallo Michael, wie ist Deine Liebe zum Handball und zu FRISCH AUF! entstanden?
Oh, das ist schon fast 50 Jahre her. Tatsächlich ist meine Mutter dafür verantwortlich. Sie war in ihrer Jugend - Tanzschule und so - mit einigen der damaligen Kempa-Buben befreundet. Sie hatte mir immer wieder von den Handballspielen und den deutschen Meisterschaften vorgeschwärmt. Das wollte ich auch erleben. Und so bin ich mit 13 Jahren mit dem Fahrrad zu den Spielen in die Hohenstaufenhalle gefahren und meine Mutter hat mich dann auch mit ihrem VW Käfer zu manchen Auswärtsspielen z.B. Rintheim oder Birkenau gebracht.
Du bist nicht nur ein treuer Fan, sondern auch seit vielen Jahren Sponsor bei FRISCH AUF! Göppingen. Warum hast Du Dich für ein Sponsoring-Engagement bei Deinem Lieblingsverein entschieden?
Nach Beginn meiner Selbstständigkeit als Finanzberater für die Deutsche Bank AG im Jahr 1995 hatte ich den Wunsch und die Möglichkeit ins Sponsoring einzusteigen. Dabei stand ehrlich gesagt nie im Vordergrund, große Geschäfte dadurch zu generieren, sondern meine Grün-Weißen zu unterstützen und ein Teil der FRISCH AUF!-Familie zu sein. So war ich immer in der Nähe der handelnden Personen wie z.B. Management oder den Mitarbeitenden der Geschäftsstelle. Hier hat sich ein sehr vertrauensvolles und freundschaftliches Verhältnis ergeben. Das hat mir immer gut gefallen.
In den vielen Jahren als Fan hast Du einiges erlebt. Gibt es einen Moment, der Dir besonders gut in Erinnerung geblieben ist?
Da hast Du Recht, ich könnte ein Buch über meine Erlebnisse mit FRISCH AUF! schreiben. Es gab viele tolle Momente, insbesondere bei den Europapokal-Reisen. Die Tripps durch Europa bleiben ganz besonders in Erinnerung. Mein persönliches Highlight bleibt aber die Reise nach Istanbul - allein, mit einem kleinen Rucksack und ohne Zimmer. Mit der Mannschaft ging es auf den Basar, dann ins Hotel und zum Bankett. Mit Bruno Souza, Michael Schweikardt und Mimi Kraus habe ich dann morgens um 4 Uhr mitten in Istanbul den ersten und besten Döner meines Lebens gegessen. Dieses Erlebnis bleibt unvergessen.
Die Spiele im Europapokal waren für Dich immer etwas Besonderes, denn Du warst ja bei jedem internationalen Auswärtsspiel live in der Halle, richtig? Was reizt Dich besonders an diesen Auswärtsfahrten?
Es waren nicht alle Europapokal-Spiele. Diese Ehre gebührt "Leschi", aber so 80 Spiele waren es schon. Meine Frau Karin und ich sind ja als reiselustig bekannt. Diese Kombination aus Handball erleben sowie Land und Leute kennenzulernen macht den Reiz aus. Seit vielen Jahren besteht ja ein harter Kern der „Reisegruppe Europapokal“ und daraus sind mittlerweile viele gute Freundschaften entstanden. In Montpellier haben uns die gegnerischen Fans sogar für die Unterstützung unserer Mannschaft Applaus gespendet.
Wie bewertest Du die aktuelle Situation von FRISCH AUF! in der HBL (Anm. d. Red.: bis zum Magdeburg-Spiel)?
Ich bin bekanntermaßen Optimist, gerade wenn es um FRISCH AUF! geht. So bin ich auch mit einem guten Gefühl und voller Vorfreude in die neue Runde gestartet. Der Punkt gegen die Löwen und der Sieg gegen Gummersbach haben das bestätigt. Zuletzt war der Wurm drin und die alten Fehler haben sich eingeschlichen. Es bringt aber nichts, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken. Die Jungs können es und werden dies auch wieder auf die Platte bringen, da bin ich überzeugt. Wenn gegen Magdeburg der Funke von den Fans auf die Mannschaft überspringt, ist eine Überraschung drin.
Über die vielen Jahre mit Heimspielen und Auswärtsreisen entstehen immer besondere Beziehungen – auch zu den Spielern. Gibt es Spieler, mit denen Du auch nach ihrer Zeit bei FRISCH AUF! noch Kontakt hast?
Ja, in 49 Jahren lernt man viele Spieler kennen, den Einen näher und die Anderen nur flüchtig. Zu manchen Spielern hat sich eine feste Freundschaft entwickelt. Aus Zweitliga-Zeiten habe ich noch Kontakt zu Michael Lackinger oder Matthias Dudium und Michael Schweikardt. Tie Dudium war bereits bei meinem 30. Geburtstag dabei, das ist schon eine ganze Ecke her. Mit Bruno Souza halte ich Kontakt über die Sozialen Medien. Aleksandar Knezevic und seine Familie sind schon seit Jahren gute Freunde. Zu unserem Aufstiegskapitän Hajo Wulff verbindet mich eine ganz besondere Freundschaft, die auch nach dem Weggang geblieben ist. Er gehörte schon quasi zu unserer Familie. Ganz besonders freut mich, dass Stefan Klaus wieder in die FrischAuf-Familie zurückgekehrt ist. Er war gerade 20 Jahre alt als wir uns kennengelernt haben. Zu ihm und seiner Familie habe ich einen sehr freundschaftlichen Kontakt. Er ist ein toller Mensch, Sportler und natürlich Lehrer.