Die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga bricht aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie die Saison 2019/2020 mit sofortiger Wirkung ab. Zur Information wiederholen wir hier zunächst die Kernaussagen einer Pressemitteilung der Liga vom heutigen Tag:
Köln, 21. April 2020 – Die Saison 2019/20 der 1. und 2. Handball-Bundesliga wird mit sofortiger Wirkung beendet. Die Entscheidung für den Abbruch trafen die 36 Profiklubs im Umlaufverfahren gemäß Covid-19-Abmilderungsgesetz mit sehr deutlicher Mehrheit. Mit dem Abbruch der 54. Saison reagiert der deutsche Profihandball auf die massiven Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.
Die Mitgliederentscheidung für den Abbruch der 54. Saison macht den Weg frei für die Bewertung der vorzeitig beendeten Spielzeit durch das achtköpfige Präsidium der Handball-Bundesliga e.V. Die hierfür herangezogene Abbruchtabelle wurde nach eingehender juristischer Prüfung auf Basis der Quotientenregel erstellt (Pluspunkte am 12. März 2020, dividiert durch Anzahl absolvierter Spiele mit 100 multipliziert und auf eine Stelle nach dem Komma gerundet. Bei gleichem Quotienten entscheidet die Tordifferenz).
Alle 36 Klubs und deren Mitarbeiter, die HBL GmbH sowie alle Sponsoren und Subunternehmen hoffen, dass die Anzahl der Neuinfektionen weiter sinkt. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass die Ministerpräsidenten und die Bundesregierung bei ihrer nächsten Sitzung (30. April) eine Neubewertung der Corona-Krise vornehmen können, welche Planungssicherheit im Hinblick auf den Einstieg in die Saison 2020/21 gibt.
Aus der beschriebenen Wertung der abgebrochenen Saison folgt, dass der THW Kiel Deutscher Meister dieser Saison ist. Da gleichzeitig beschlossen wurde, keine Teilnehmer absteigen zu lassen, wird die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga zur kommenden Saison inklusive der beiden Aufsteiger HSC 2000 Coburg und TuSEM Essen auf 20 Vereine aufgestockt. Für FRISCH AUF! Göppingen, das gegenüber den meisten Konkurrenten noch ein Nachholspiel im Rückstand war, bleibt es auch nach Anwendung der Quotientenregel beim 11. Tabellenplatz.
Weitere Auswirkungen des Saisonabbruchs:
Für FRISCH AUF! Göppingen bedeutet dieser Saisonabbruch, dass die noch ausstehenden acht Spiele der aktuellen Saison nicht mehr ausgetragen werden. Neben den Auswärtsspielen in Berlin, Balingen und Lemgo betrifft dies natürlich insbesondere die Heimspiele gegen MT Melsungen (ursprünglicher Termin 19.03.20), HC Erlangen (29.03.20), Rhein-Neckar Löwen (09.04.20), SC DHfK Leipzig 30.04.-03.05.20) und SC Magdeburg (14.05.20). Das überragende Auswärtsspiel in Hannover, das die FRISCH AUF!-Mannschaft am 08.03.20 mit 32:30 gewann, bleibt also der letzte sportliche Auftritt der Grün-Weißen in der Saison 2019/2020. Und dem Göppinger Handball-Publikum bleibt als letzte Live-Erinnerung der tolle 28:26-Heimsieg gegen die SG Flensburg-Handewitt.
FRISCH AUF!-Trainer Hartmut Mayerhoffer zum vorzeitigen Saisonabbruch: „Wir als Mannschaft von FRISCH AUF! stehen aufgrund der gesundheitspolitischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge voll hinter der Entscheidung der LIQUI MOLY HBL. Schade für uns war, dass wir gerade vor dem Zeitpunkt der Saisonunterbrechung zu einer sehr guten Form gefunden hatten und die Chance da war, uns im weiteren Verlauf der Saison in der Tabelle noch weiter nach vorne zu arbeiten. Jetzt haben wir aber mehr Planungssicherheit und werden uns zielgerichtet auf die neue Saison vorbereiten.“
FRISCH AUF! bereitet sich bereits seit einiger Zeit auf die vor allem wirtschaftlichen Konsequenzen dieses Abbruchszenario vor. Aktuell und in den kommenden Tagen und Wochen werden alle Sponsoren und Freundeskreismitglieder persönlich kontaktiert und dabei wird jeweils spezifisch gemeinsam nach Lösungen gesucht. Zudem werden alle Dauerkartenbesitzer bis Ende dieser Woche mit einem Brief angeschrieben, verbunden mit der Bitte und dem Appell auf ihre Regressansprüche zu verzichten. In diesem Zusammenhang hat sich FRISCH AUF! einige Kompensationsideen überlegt und hofft, dass möglichst alle Dauerkartenbesitzer mitmachen. In den kommenden Tagen werden zudem auch die Einzelkartenbesitzer für die fünf ausfallenden Heimspiele über das weitere Vorgehen informiert.